Magyarul a prae.hu – n olvashatjátok!
Herr Drvenkar, ich bin auf Ihr Buch bei einer Tagung (Leben lesen, Kinder- und Jugendliteratur im Kontext religiöser Lektüre, STUBE, Wien) aufmerksam geworden. Es war nach dem Anblick des Cover klar, dass es keine handelsübliche KJL ist. Die anderen Teilnehmerinnen haben auch gleich gesagt, wie düster das Cover ist. Ist es ein Jugendbuch?
Zoran: Nein, nicht einmal nahe dran. Aber da ich auch nicht jemand bin, der sich hinsetzt und die Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen bedient, indem er ein Buch für sie schreibt, kann ich nur jubeln, dass es kein Jugendbuch ist. Ich finde es sehr anbiedernd, irgendeinen Markt zu bedienen.
Und das Cover ist doch nicht düster. Es ist ein schwarzweiß Photo. Aber vielleicht sehen Leute, die in Kategorien denken, alles in schwarzweiß und dann haben sie natürlich vollkommen Recht – was für ein düsteres Cover, wo sind die Farben!? Das Buch erschien bei CBJ im Jugendbuchprogramm, es hätte überall erscheinen können.
Das Konzept scheint einfach. Eine tägliche Fotoaufnahme von irgendwoher und ein Gedicht dazu/darüber. Ist es wirklich so einfach?
Zoran: Einfach ist es ein Ei in die Pfanne zu hauen. Das war kein Ei, das war ein Riesenomelett, das in verschiedenen Schichten gebacken werden wollte, Und dann auch noch speziell gewürzt. Wir schreiben das im Vorwort – neben dem großen Spaß, sich zusammezutun, war der lange Zeitraum der größte Horror. Eine Photographin macht dir gerne jeden Tag ein Photo. Einen Monat, einen zweiten. Aber ein Jahr lang, da wird selbst eine Photographin müde und fragt sich, was sie denn jetzt noch Originelles herauspicken soll. Denn wer will schon langweilige Photos sehen? Und wer will schon zu langweiligen Photos Gedichte schreiben? Ich hatte bis Mitternacht Zeit und musste die erste Textversion fertig haben. Das war nicht immer ein Spaß. Auch ich wollte mit jedem Gedicht etwas Originelles erschaffen. So gesehen ist das Konzept so uneinfach wie ein Omelett, dass du zwischen zwei Granitscheiben braten sollst, ohne dabei deine Hände zu benutzen. Continue reading Sehnsucht und Riesenomelett